In dem Film, den der Projektor der Seele jetzt an die Back-Stage-Leinwand der Augen wirft, blicke ich aus dem Kopf eines Mädchens.
Sitze auf der Ladepritsche eines alten LKW, angelehnt an die Rückwand des Führerhauses. Der kleine Lkw schlurft ächzend über eine holprige Straße. Das wellenschwappende Schaukeln wiegt die kommenden und gehenden Gedanken in eine Ruhe-EKG-Linie.
Dünne Lebenslinien.
Es verwebt sich Realität mit halbschlafendem Traum.
Dann läuft mein persönliches Kinoprogramm.
„In meinem Film bin ich der Star, ich komm’ auch nur allein klar!“ Nicht ganz so grell!
Es ist – wie immer in deiner Welt – Sommer.
Die blaue Stunde des ganz frühen Morgens ist die Königin der 24 Schwestern. Dunstig liegt der Nebel auf den Kulissen der Welt und verändert deren Wirkung auf das frühe Publikum. Eine faule, weißgraue Robbe, die sich träge bewegt, hin- und herwogt. Der Nebel schminkt die Stadt, mildert ihre herben Züge. Weichzeichner.
Endlose Geborgenheit – im Nichts?
Wie schrie Janis, halb wahnsinnig vor Einsamkeit, ertrinkend im Kummer, schmerzverzerrt, aufgerieben von der verzweifelten Suche, ausgeliefert und gezeichnet von den Süchten?
“… freedom means nothing else to lose …!“
Leichtes Frösteln mit der Vorfreude auf die Wärme des Tages. Klein gekauert, dicht gedrückt an die kalte Wand in eine Nische. Auf der ewigen Suche nach meiner Nische im Leben.
Ein Arm umschlingt die Schulter, der andere die angewinkelten Knie. Habe ich vielleicht so ähnlich im Mutterleib gelegen? Embryostellung.
Ich trage Schwarz!
Trauer?
Um mich?
Schwarzes Leder!
Tierhaut?
Dicker als meine?
Die Magersucht hat meinen Körper gezeichnet.
Zeichnung meiner Seele, außen sichtbar?
Solchen Hunger, dass Essen nicht hilft?
Auf den Ohren einen batteriebetriebenen Kopfhörer.
Strom für meinen Kopf?
Balsam für meine Seele?
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